Veröffentlichungen
entstanden im Rahmen des Akhwa Langzeitversuchs auf den Versuchsflächen der Universität Kassel-Witzenhausen



Die Einführung neuer landwirtschaftlicher Praktiken kann die Vielfalt und Häufigkeit bestimmter Schädlinge und Krankheiten verändern. Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Entwicklung der pflanzenparasitären Nematodenfauna im ökologischen Landbau, wenn eine nicht-wendende Bodenbearbeitung eingeführt wird, und auf die Wahl der Nebenkulturen als wichtigen Managementfaktor für die langfristige Nachhaltigkeit von nicht-wendenden Bodenbearbeitungssystemen.
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer Studie über die Dynamik der einheimischen Fauna pflanzenparasitärer Nematoden in acht koordinierten Multi-Umwelt-Feldversuchen unter vier Agrarumweltbedingungen in Europa vorgestellt.
Es wird geschlussfolgert, dass Fruchtfolgen einschließlich bestimmter Nebenkulturen wichtige Faktoren sind, die die einheimische Nematodengemeinschaft beeinflussen, während Bodenbearbeitung und Düngung von geringerer Bedeutung sind.
Da Unkräuter die Ernteerträge im ökologischen Landbau stark beeinträchtigen können, zeigt dieser Beitrag, dass Nebenkulturen, Mulch und möglicherweise Kompost wichtige Bewirtschaftungsinstrumente sind, die zum Erfolg der reduzierten Bodenbearbeitung in herbizidfreien Getreidesystemen in gemäßigten Klimazonen beitragen, indem sie die Bildung von Unkrautsamenbanken verhindern.
Kartoffelanbausysteme, wie sie in Deutschland typischerweise zu finden sind (Pflugwirtschaft), werden hier mit einem System der nicht invasiven Bodenbearbeitung in Kombination mit Mulch verglichen. Das Mulchen hat Vorteile, die besonders in wasserarmen Gebieten zum Tragen kommen. Ob Mulchen technisch und wirtschaftlich machbar ist, hängt jedoch von den spezifischen Bedingungen und der Organisation eines Betriebs ab.